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ICM 2015

Volle Sitzreihen während der Eröffnung

Vordere Sitzreihe: Saskia Esken (MdB), Prof. Dr. Joachim Schachtner (Vize-Präsident, Uni Marburg)

Am 17./18. Februar fand die mit insgesamt 170 Teilnehmern bestens besuchte 4. ICM-Fachtagung an der Philipps-Universität Marburg statt. Dem Organisationsteam um Prof. Dr. Jürgen Handke, Dr. Peter Franke und Eva Marie Großkurth gelang es zum 4. Mal in Folge, die immer größer werdende Community von Lehrenden aus dem deutschsprachigen Raum, in Marburg zu versammeln und im Rahmen von Fachvorträgen und Workshops die Grundprinzipien der Digitalisierung der Lehre an Schulen und Hochschulen zu vertiefen.

Als Referenten waren beteiligt: Dr. Michael Kirch und Jan Ullmann von der LMU München, Prof. Johann Haag und Mag. Christian Freisleben-Teutscher von der Fachhochschule St. Pölten, Athanasios Vassiliou von der FU Berlin, Dr. Andreas Kämper von der Hochschule München, Dr. Malte Persike von der Universität Mainz sowie Prof. Dr. Claudia de Witt und Dr. Sebastian Vogt von der Feruniversität Hagen.

Der Fokus des ersten Konferenztages lag auf der schulischen Lehre. Dr. Michael Kirch, Grundschulpädagoge der Ludwig-Maximilian Universität München, konnte dabei eindrucksvoll die große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit verdeutlichen. Während sich die Alltagsrealität über moderne Medien wie Handy, Konsole, E-Books und MP3-Streaming definieren lässt, hantiert die schulische mit Kreidetafeln, Overheadprojektoren oder Landkarten. Diese Diskrepanz aufzulösen, so Kirch, bedarf gezielter politischer Maßnahmen, umfangreichen Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte, aber auch allgemeiner motivationsfördernder Maßnahmen in den Köpfen der involvierten Akteure.

Im Anschluss wurden in mehreren Workshops, die anwesenden Lehrkräfte von bundesweit führenden Experten in der Produktion von Lehrvideos, der Nutzung von Lehr- und Lerntechnologien unterwiesen.

Der zweite Tag stand wie in den Vorjahren auch unter dem Motto „Digitalisierung der Hochschullehre“. Nachdem Prof. Dr. Joachim Schachtner in seiner Eigenschaft als Vize-Präsident der Philipps-Universität in seiner Eröffnungsrede den Stellenwert der Digitalisierung der Lehre für die gastgebende Hochschule betont und die bundesweite Vorreiterrolle des Teams um Prof. Dr. Handke herausgestrichen hatte, konnte erstmalig auch mit einem politischen Statement die Wichtigkeit des Themas untermauert werden. Die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (SPD), Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Digitalisierung der Hochschullehre vor dem Hintergrund internationaler Konkurrenz und nationaler Innovationsfähigkeit.

Exzellenzpreiseträger unter sich

Links: Dr. Malte Persicke, Ars Legendi Peris 2012. Rechts: Prof Dr. Jürgen Handke, Preisträger Hess. Exzellenzpreis in der Hochschullehre 2013

Im Anschluss daran standen nach der Begrüßung durch Professor Handke und einem Kurzvortrag zu den Varianten digitaler Lehr- und Lernszenarien drei vielbeachtete Plenarvorträge auf dem Programm. Dabei strich Prof. Dr. Johann Haag, Vize-Rektor der österreichischen Fachhochschule St. Pölten und Ausrichter der nächsten ICM-Tagung im Februar 2016, den enormen Stellenwert der Hochschulleitungen als Treiber der Digitalisierung der Lehre heraus, während Frau Prof. Dr. Claudia de Witt von der FernUni Hagen die Wichtigkeit der Nutzung mobiler Einsatzszenarien als Eckpfeiler des Inverted Classroom Modells diskutierte. Zum Abschluss der Plenarrunde zeigte Ars Legendi Preisträger Dr. Malte Persicke von der Uni Mainz nicht nur, wie das Inverted Classroom Modell erfolgreich eingesetzt werden kann, sondern auch wie es gelingen kann, sogar diejenigen Kollegen in die digitale Welt zu überführen, die der derzeitigen Entwicklung eher skeptisch gegenüberstehen.

Mit Workshops zu den verschiedenen Bereichen der modernen Hochschullehre im 21. Jahrhundert, von innovativen Präsenzphasenszenarien über Videoproduktion bis hin zu fachspezifischen Einsatzszenarien digitaler Lehrangebote boten die anschließenden, von bundesweiten Experten durchgeführten Workshops alles, was zur modernen Welt der digitalisierten Lehre gehört.

Mit einer Podiumsdiskussion der Plenarvortragenden und einer Reihe von Handlungsempfehlungen an Politik und Hochschulen wurde die Konferenz beschlossen.

Nach nunmehr drei Jahren und vier Fachtagungen hat sich die ICM-Fachtagung bundesweit etabliert und Marburg zu einem Zentrum der Digitalisierungsbewegung gemacht. Für Lehrkräfte aller Couleur, für Pädagogen und Didaktiker ist die ICM einer der wichtigsten Orte des Austausches im deutschsprachigen Raum geworden.

Diese Entwicklung soll ab 2016 durch die abwechselnde Ausrichtung der ICM in Deutschland und Österreich weiter vorangetrieben werden. Wir freuen uns auf die Konferenz 2016 an der Fachhochschule St. Pölten. Merken Sie sich den Termin vor: 24. und 25. Februar 2016.

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