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Bericht über die Konferenz zum ICM am Mittwoch

by - 24. Februar 2012

Am Mittwoch folgte die erste deutsche Konferenz über das Inverted Classroom Modell. Sie richtet sich speziell an Wissenschaftler und Hochschuldozenten. Schwerpunkte waren die Möglichkeiten der Erneuerung der Hochschullehre durch das ICM. Da aber auch am Mittwoch viele Lehrer dabei waren und viele, die in der Lehrerausbildung tätig sind, war die Umsetzung des ICM in Schule und Hochschule zentrales Thema.

Grusswort von Vizepräsident Prof. Dr. Schachtner

Grusswort von Vizepräsident Prof. Dr. Schachtner

Eröffnet wurde die Konferenz von Prof. Dr. Joachim Schachtner, dem Vizepräsidenten für Informations- und Qualitätsmanagement der Philipps-Universität. Er hob vor allem die neuen Möglichkeiten in der Hochschullehre hervor, insbesondere vor dem Hintergrund des internationalen Wettbewerbs, dem sich alle Hochschulen mittlerweile ausgesetzt sehen. Danach folgte Prof. Dr. Jürgen Handke, Organisator der Konferenz, der bereits seit 2001 das ICM in seiner Lehre einsetzt. Er sprach vor allem von den Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, damit das ICM erfolgreich in der Hochschullehre eingesetzt werden kann. Prof. Dr. Christian Spannagel setzt in seinen grundständigen Mathematikvorlesungen an der PH Heidelberg Videos ein, die die Studierenden vor der Präsenzphase anschauen sollen. Er stellte in seinem Vortrag das Modell des Aktiven Plenums vor, in dem Studierende sehr viel mehr eingebunden werden, als das davor der Fall war. Schließlich sprach Dan Spencer, Educational Technology Consultant für das Jackson County in Michigan, über die „Many Faces of the Flipped Classroom“. Tenor aller drei Vorträge war eine Betonung der Möglichkeit durch Verlagerung der Inhaltsvermittlung mehr Zeit für eine engere Interaktion mit den Schülern oder Studierenden zur erhalten. Die Vorträge können auf der Seite ICM 2012 angeschaut werden.

Ausstellung

In der Mittagspause hat die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer nicht nur die Möglichkeit einen Imbiss einzunehmen, sondern konnten sich auch in einer kleinen Ausstellung die Produkte der Firma TechSmith, den Virtual Linguistics Campus, das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung und ein Wiki-Projekt von Prof. Dr. Udo Bleimann anschauen. Daraus entstanden einige anregende Gespräche zu den Potentialen der Neuen Medien und ihres Einsatzes im Unterricht.

Diese zwei Aspekte des ICM, nämlich die Erstellung von Materialien, die vor der Präsenzphase durchgearbeitet werden können und die Umgestaltung der Präsenzphase, waren die Schwerpunkte der Workshops und Foren, die am Mittwoch Nachmittag angeboten wurden.

Ausstellung 2Im ersten Slot waren die Workshops an der Reihe. Aaron Sams und Dan Spencer boten einen Camtasia-Workshop an, der sich auf die unkomplizierte Erstellung von Unterrichtsvideos konzentrierte. Christian Spannagel und Jutta Hannig mit ihrem Team boten zwei Workshops an, die sich mit der Umgestaltung der Präsenzphase beschäftigten.

Der zweite Slot konnte dazu genutzt werden, die Erkenntnisse und Probleme, die während des Tages aufgekommen waren, noch einmal zu vertiefen und zu diskutieren. Anna Maria Schäfer und Alexander Sperl beschäftigten sich in ihrem Forum mit Problemen des Inverted Classrooms und wie diesen begegnet werden kann. Haymo Hinz zeigt am Beispiel des Marburger Angebots wie unkompliziert qualitativ hochwertige Vorlesungsaufzeichnungen erstellt werden können. Jörn Loviscach zeigte, dass es auch einige OpenSource Alternativen gibt, die er ausschließlich in seinem Unterricht einsetzt.

Publikum bei der Webkonferenz

Publikum bei der Webkonferenz

Am Ende des Tages gab es dann noch einen besonderen Vortrag. Ramsey Mussalam war aus San Francisco live per Web Konferenz zugeschaltet und zwar einige Minuten bevor sein eigener Unterricht begann. Er legt in seinem Vortrag dar, das er im Verlauf seiner Dissertation belegen konnte, dass das Inverted Classroom Modell tatsächlich die kognitive Last reduziert, mit der Schüler und Studierende konfrontiert werden.

Als Fazit des Tages waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert auf Postern festzuhalten, was sie von der Konferenz mitnehmen konnten.

Poster 1

Poster 1

Poster 2

Poster 2

Poster 3

Poster 3

Unser Fazit als Veranstalter der Konferenz lautet: Ohne das große Engagement mit dem sowohl Teilnehmer als Vortragende und Workshopleiter die Konferenz getragen haben, wäre sie nicht so ein großer Erfolg geworden. Dafür möchten wir uns noch einmal bei allen bedanken.

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5 Kommentare
  1. frawadi permalink

    Eine sehr gelungene Veranstaltung, vielen Dank noch einmal!

    • Alexander Sperl permalink

      Vielen Dank. Wir sind ganz begeistert von dem positiven Feedback. 🙂

  2. Klaus Meschede permalink

    Herzlichen Dank für die hervorragende Bereitstellung der Konferenzmaterialien etc. im Netz!
    So kann man die Diskussion über flipclass gut nachvollziehen, wenn eine Teilnahme nicht möglich war. Irgendwie auch eine Form von Flipping für die nächste Konferenz oder Diskussion 🙂
    Für den Hochschulbereich ist das Modell flipclass sicher geeignet und gut umsetzbar; für den Schulbereich sehe ich als Lehrer grundsätzlich auch gute Möglichkeiten der direkten Umsetzung, wie das Daniel Bernsen z.B. für das Fach Geschichte anvisiert http://geschichtsunterricht.wordpress.com/2012/02/23/icm2012-konferenz-zum-umgedrehten-unterricht/ . Allerdings müsste man das Modell in der Schule einbinden in die größere Diskussion über eine grundsätzliche Reform von Schule, wie Lisa Rosa sie z.B. fordert: http://www.schulen-ans-netz.de/aktuelle-meldungen/2012/februar/blick-in-die-zukunft/schule- im-jahr-2022-lisa-rosa-die-schule-als-basislager-2802.html oder wie es Reformschulen wie die Evangelische Schule Berlin Mitte http://www.ev-schule-zentrum.de/ praktizieren. Dann könnte das Modell flipclass einerseits ein Baustein zur Veränderung sein, andererseits aber auch in Projekten, in AGs, in außerschulischen Lernortaktivitäten, in der Lehrerfortbildung, bei Konferenzen etc. als Teilmethode eingesetzt werden. Vielleicht gibt es ja dazu auch außerhalb von Deutschland schon Erfahrungen. (?)

    • Alexander Sperl permalink

      Unser Ziel ist es ja, die nächste Konferenz zum ICM als Flipped Conference zu gestalten 😉
      Auf jeden Fall möchte ich noch betonen, dass das ICM für unseren Unterricht eine enorme strukturelle Veränderung mit sich gebracht hat, die teilweise in Rahmenbedingungen und Studienordnungen niedergelegt werden musste.
      Wir befinden uns mit dem gesamten Bildungssystem auf Grund der technischen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, in einer Umbruchphase, die sich nicht mehr rückgängig machen lässt. Und ich denke, dass irgendwann unsere Schüler und Studierenden diese Dinge als selbstverständlich einfordern werden. Das machen sie teilweise heute schon.
      Dass da auch die relativ trägen Institutionen mitziehen müssen, versteht sich von selbst.

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